Kategorien
Bücher Staatsverständnisse

„Wir müssen also auch über den Staat hinaus!“ – Schellings Philosophie des Politischen

Staatsverständnisse, Band 128: „Wir müssen also auch über den Staat hinaus!“ – Schellings Philosophie des Politischen
Herausgegeben von Lore Hühn und Sebastian Schwenzfeuer
2022, 302 S., brosch., 64,– €, ISBN 978-3-8487-4028-4

Anders als seine Weggefährten Hegel und Fichte hat sich Schelling eher randständig mit staats- und rechtsphilosophischen Fragen befasst. Seinem vorrangigen Interesse an einer fundamentalontologischen Priorisierung der menschlichen Freiheit dürfte es geschuldet sein, dass er diese im spannungsreichen Verhältnis zu übergreifenden Themenstellungen in den Blick nimmt: zur Natur als ermöglichendem Grund menschlicher Freiheit, zur Konzeption der johanneischen Kirche, zum Diskurs um die Normativität von Gut und Böse im Leben der Moderne. Zeit seines Lebens hält Schelling an Ideen von organischer Einheit, Ganzheit und Identität fest, in deren Schatten die Wirklichkeit von Staaten, die er für etwas bloß Mechanisches hält, unterbelichtet bleibt.

Mit Beiträgen von
Alexander Bilda | Christoph Binkelmann | Christian Danz | Franck Fischbach | Lore Hühn | Moritz May | Hans Jörg Sandkühler | Ryan Scheerlinck | Wolfgang M. Schröder | Johannes-Georg Schülein | Sebastian Schwenzfeuer | Günter Zöller.

Kategorien
Bücher Staatsverständnisse

Zugang zum Machthaber

Staatsverständnisse, Band 167: Zugang zum Machthaber
Herausgegeben von Wolfram Pyta und Rüdiger Voigt
2022, 310 S., brosch., 64,– €, ISBN 978-3-8487-8577-3

Carl Schmitts Diktum vom Zugang zum Machthaber ist epochenübergreifend von erheblichem interdisziplinären Interesse. Es berührt Politikwissenschaft wie Geschichtswissenschaft gleichermaßen. Als Gemeinschaftswerk will der Band erste Vorschläge zur Behebung des in beiden Disziplinen vorhandenen Forschungsdesiderats erarbeiten. Inwieweit beruhen Entscheidungen des Machthabers auf Einwirkungen von außen? Welche Kommunikationsformen bilden sich heraus, wenn der Zutritt zum Machthaber auf informelle Weise erfolgt? These: Eine topographische Verknappung des Zugangs zum Machthaber ermöglicht der Entourage, die Entscheidungen des Machthabers zu beeinflussen. Um Ohr und Herz des Machthabers zu gewinnen, bedarf es eines sozioprudenten Handelns des Akteure.
Mit Beiträgen von
Norbert Campagna, Theo Jung, Carsten Kretschmann, Filip Malesevic, Hans-Christian Maner, Jan Markert, Herfried Münkler, Martin Otto, Wolfram Pyta, Peter Schröder, Volker Stalmann und Rüdiger Voigt.

Kategorien
Bücher Staatsverständnisse

Postkoloniale Staatsverständnisse

Staatsverständnisse, Band 170: Postkoloniale Staatsverständnisse
Herausgegeben von Martin Oppelt, Christina Pauls und Nicki K. Weber
2022, 262 S., brosch., 54,– €, ISBN 978-3-8487-8524-7

Der Band setzt sich kritisch mit konventionellen Verständnissen des modernen Staates auseinander. Nach einem Prolog von Achille Mbembe zum gegenwärtigen Eurozentrismus versammelt der erste Teil Überlegungen zu Staat und Postkolonie im engeren Sinn. Hier geht es um Kritik an und Widerstände gegen „klassische“ Vorstellungen moderner Staatlichkeit und die ihnen eingeschriebene eurozentristische Perspektive. Die Beiträge des zweiten Teils versuchen territoriale, wie epistemische Gebundenheiten moderner Staatlichkeit aufzubrechen, indem sowohl die Verwobenheit von Staat und Postkolonie offengelegt als auch die die Grenzen von staatszentriertem Denken für postkoloniale Politik in den Blick genommen werden.

Mit Beiträgen von
Fatim Selina Diaby, Dilek Divan, Timo Dorsch, Simon Faets, Paul*A Helfritzsch, Gesche Jeromin, Ryo Kuboyama, Achille Mbembe, Börries Nehe, Martin Oppelt, Christina Pauls, Julian Prugger, Gustavo Robles, Dshamilja Roshani, Valerian Thielicke, Messan Tossa und Nicki K. Weber.

Kategorien
Bücher Staatsverständnisse

Oliver Cromwell und das Commonwealth: Staatsverständnisse zwischen Revolution und hergebrachter Ordnung

Staatsverständnisse, Band 169: Oliver Cromwell und das Commonwealth: Staatsverständnisse zwischen Revolution und hergebrachter Ordnung
Herausgegeben von Ulrich Niggemann
2022, 249 S., brosch., 54,– €, ISBN 978-3-8487-7338-1

Republikanismus, Theokratie, Militärdiktatur – das sind häufige Assoziationen zur Herrschaft Oliver Cromwells während des Interregnums in der Folge der Englischen Revolution (1642-1660). Dabei ist es gerade die Vielfalt der in den Auseinandersetzungen dieser Phase für oder gegen Cromwell kommunizierten Staats- und Herrschaftsverständnisse, die unterschiedlichste Anknüpfungspunkte für spätere Debatten um Staat, Herrschaft und Partizipation bot. Dieser Band betrachtet daher nicht allein Cromwell, sondern begreift die in der Revolutionszeit verfassten Konzepte als Teil einer Auseinandersetzung, die auch vor dem Hintergrund sich wandelnder Rezeptionen analysiert werden muss. Auf diese Weise werden Cromwells Auffassungen kontextualisiert.
Mit Beiträgen von
Ronald G. Asch, Sarah Covington, Georg Eckert, Ulrich Niggemann, Andreas Pečar, Peter Schröder, Christian Wenzel und Cornel Zwierlein.

Kategorien
Bücher Staatsverständnisse

Staat, Gott und Vernunft: Rationalismus und Absolutismus im Frankreich des 17. Jahrhunderts

Staatsverständnisse, Band 164: Staat, Gott und Vernunft
Rationalismus und Absolutismus im Frankreich des 17. Jahrhunderts von Norbert Campagna
2022, 416 S., brosch., 89,– €, ISBN 978-3-8487-7500-2

Wie hängen Absolutismus und Rationalismus im Frankreich des 17. Jahrhunderts zusammen? In welchem Sinne kann die von den absoluten Königen geführte Politik als eine sich an der Vernunft orientierende Politik aufgefasst werden? Hält der Legitimitätsanspruch dieser Könige dem Blick der philosophischen Vernunft stand? Dieses Buch zeigt, dass Philosophen wie Descartes und Pascal sich keine Illusionen über die philosophische Schwäche der Legitimitätsansprüche der absoluten Monarchen gemacht haben, gleichzeitig aber die Wichtigkeit der Legitimitätsillusion gesehen haben. Das Buch zeigt auch, dass die Verfechter des Absolutismus darum bemüht waren, den vernünftigen Charakter der Handlungen der absoluten Fürsten hervorzuheben.

Kategorien
Bücher Staatsverständnisse

Individuum und Demos – Das Volk im demokratischen Verfassungsstaat

Band 153: Individuum und Demos – Das Volk im demokratischen Verfassungsstaat von Georg Zenkert

„Volk“ ist ein Schlüsselbegriff demokratischer Verfassungen, der bei näherer Betrachtung als eigentümlich diffus erscheint. Im politischen Diskurs ist er ideologisch belastet und wird vor allem in polemischer Absicht gebraucht – oder peinlich gemieden. Dies ist der Reflex einer unklaren Beziehung von Einzelnem und Gemeinschaft. Letztlich ist es der Status der Einzelnen selbst, der klärungsbedürftig ist. Es ist ein Unterschied, ob die Vielen als Menschen, als Personen oder als Individuen adressiert werden. Aus diesen Statusbestimmungen ergeben sich die unterschiedlichen Formen der Integration. Der politisch virulente Prozess der Integration vollzieht sich repräsentativ in der Öffentlichkeit. Darin erweist sich, ob eine Demokratie auf Dauer lebensfähig ist.

2022, 252 S., brosch., 54,– €, ISBN 978-3-8487-8781-4

Kategorien
Allgemein Bücher Staatsverständnisse

Neu in der Reihe Staatsverständnisse: Denkwege des Politischen

Band 166: Denkwege des Politischen
Beiträge zum Staatsverständnis Martin Heideggers

Mit dem Namen Martin Heideggers wird vornehmlich die daseinshermeneutische Analyse der Endlichkeit und die These einer Geschichtlichkeit des Seins verbunden. Weder hat Heidegger eine normativ ausgerichtete Ethik entwickelt, noch ist er mit einer eigenständigen Staatstheorie hervorgetreten. Es verwundert daher nicht, dass der Begriff des Staates in Heideggers kritischer Rekonstruktion der metaphysischen Überlieferungstradition nahezu abwesend ist. Gleichwohl darf diese begriffliche Absenz nicht über die politischen Implikationen der geschichtsphilosophischen Narrative Heideggers hinwegtäuschen. Der vorliegende Sammelband hat zum Ziel, Heideggers Staatsverständnis erstmals systematisch zu erschließen.

Mit Beiträgen von
Pedro Manuel Bortoluzzi | Felix Herkert | Jan Kerkmann | Andreas Luckner | Reinhard Mehring | Daniel Meyer | Tatjana Noemi Tömmel | Milan Wenner

Kategorien
Bücher Staatsverständnisse

Staatsverständnisse feiert Jubiläum

Anlässlich des Erscheinens des 150. Bandes in der von mir herausgegebenen Schriftreihe „Staatsverständnisse“ hat der Verlag sich dafür entschieden, zwei ausgewählte Beiträge öffentlich als PDF zugänglich zu machen.

Es handelt sich zum einen um den Beitrag „Connecting Cognitive Science, Species Self-Knowledge, and Maladaptive Institutions“ von Tim Roeper, der in dem Band „Chomsky on State and Democracy“, ed. Günther Grewendorf, erschienen ist.

Der andere Beitrag ist „Die „neue Linke“ als Außenzirkel der Macht. Rortys Herrschaftskritik und sein Weg aus der Theoriefalle“ von Dirk Jörke und Torben Schwuchow, erschienen in „Soziale Hoffnung, liberale Ironie“, hrsg. von Veith Selk, Christoph Held und Torben Schwuchow.

Kategorien
Bücher Staatsverständnisse

Neu in der Reihe Staatsverständnisse: Freund-Feind-Denken

Band 144: Freund-Feind-Denken
Carl Schmitts Kategorie des Politischen
2. Auflage

Carl Schmitt hat die entscheidende Bedeutung des Freund-Feind-Gegensatzes für das Politische hervorgehoben. Ist der Zusammenhang zwischen dem Feindbegriff und dem Politischen heute noch zeitgemäß? Oder muss einerseits das Politische ganz anders definiert und andererseits das Problem der Feindschaft jenseits des Politischen behandelt werden?
Seit der Veröffentlichung der 1. Auflage hat sich das Thema „Feindschaft“ keineswegs erledigt, wie die jüngsten Terroranschläge zeigen. Vielmehr scheint der Hass auf Andersdenkende sogar noch zuzunehmen, die dann als „Feinde“ verteufelt werden. Dieser Entwicklung wird in den Beiträgen zur 2. Auflage nachgegangen.

Mit Beiträgen von
Harald Bergbauer, Wolfgang Bergem, Carina Barbosa Gouvêa, Manfred Gangl, Peter Nitschke, Pier Paolo Portinaro, Samuel Salzborn, Peter Schröder, Ulrich Thiele, Udo Tietz, Pedro Hermilio Villas Bôas Castelo Branco, Rüdiger Voigt und Benno Zabel.

Kategorien
Staatsverständnisse

Neu in der Reihe Staatsverständnisse: Staat und Zivilgesellschaft

Band 143: Staat und Zivilgesellschaft
Permanente Opposition oder konstruktives Wechselspiel?

Das Verhältnis von Staat und Zivilgesellschaft lässt sich als vielschichtig, disharmonisch und dynamisch charakterisieren. Die Vielschichtigkeit ergibt sich aus den historischen Entstehungsbedingungen und den damit zusammenhängenden unterschiedlichen Möglichkeiten, die Beziehung zu denken, zu erfassen und zu strukturieren. Disharmonisch ist die Beziehung, da sie sich zwar theoretisch als gleichberechtigt denken lässt, diese Gleichberechtigung faktisch kaum vorzufinden ist. Dynamisch ist sie, da sie sich in einem permanenten Spannungsverhältnis zwischen den ideengeschichtlichen Pfadabhängigkeiten befindet und deshalb stets neu gedacht werden kann und muss. Dieser Sammelband versucht das Verhältnis von Staat und Zivilgesellschaft in seiner Komplexität zu erfassen und zu beleuchten. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die Kontextabhängigkeit der Genese dieser komplizierten Beziehung gelegt.

Mit Beiträgen von
Nelson Chacón, Julian Dörr, Christopher Gohl, Oliver Hidalgo, Heinz Kleger, Alexander Kruska, Antoine Lévy, Andreas Nix, Edwin Quiroga Molano und Michael Zantke.